Wissenschaftliche Mängel der aktuellsten ECHA-Studie – aus Sicht des ZVO

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  • Der wichtigste Aspekt überhaupt für die Forderung der regulativ geforderten Substitution ist die Verringerung von Emissionen am Arbeitsplatz, mit Blick auf den Schutz der ArbeitnehmerInnen und natürlich der Umwelt.
  • Der ZVO hält die Beschränkungen auf Substitutionen für effektiver als die von Autorisierungen.
  • Spezielle Nachfragen von Kunden und Kundenanforderungen regen direkt zum Finden von Alternativen an, falls für die neuen Ansprüche die aktuellen technischen Möglichkeiten nicht genügen sollten.
  • Wie jede Form von Regulierung führen Richtlinien in Bezug auf Nachhaltigkeit automatisch zum Entdecken neuer, anderer Möglichkeiten.
  • Neue sichere Vorgehensweisen sind in den seltensten Fällen mit Wettbewerbsvorteilen gekoppelt; auch ein finanzieller Nutzen geht nicht oft Hand in Hand mit der Sicherheit konform. Ansonsten wäre es schon längst zu den angestrebten Substitutionsmöglichkeiten gekommen.

Einige Empfehlungen, die aus der Studie tendieren, finden jedoch überhaupt keinen Anklang:

  • Es wurden keine Aussagen zum Substanzgruppenansatz getroffen – und überhaupt war dieser Ansatz noch nicht einmal Gegenstand der Untersuchung. Daher erschließt sich auch kein Nutzen aus der Substanzgruppierung. Der ZVO weist in seiner Pressemeldung ausdrücklich darauf hin, dass in dem technisch und chemisch fragwürdigem Ansatz einige erhebliche Gefahren lauern, und hat zu diesem Zweck auch ein Positionspapier erarbeitet.
  • Zur technischen Zusammenarbeit und zu den Hintergründen von Netzwerken liegen im Rahmen der Studie leider keine Daten vor. Schon mehrere Male hatte der ZVO darauf aufmerksam gemacht, dass die multidimensionalen Netzwerk-Verflechtungen zu unzähligen widersprüchlichen technischen Ansätzen und sogar zur Verwirrung führen könnten. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen, die teilweise in mehrere Lieferketten involviert sind, ist eine derartige Vorgehensweise nicht praktikabel.

So drückt sich in der Pressemeldung der ZVO unmissverständlich aus, dass die aus der Studie resultierenden Ergebnisse/ Schlussfolgerungen durch die wissenschaftlichen Schwächen an Aussagekraft und Wertigkeit verlieren.

Wie sehr die Objektivität leidet, wird anhand der folgenden wissenschaftlichen Kriterien, die für Sorgfalt unverzichtbar sind, noch einmal verdeutlicht:
  • Die Aussagekraft bleibt in einigen Bereichen fraglich. Diverse Kriterien zur Beurteilung überschneiden sich und sind nicht akkurat definiert.

Wörtlich heißt es in der Pressemeldung:
" Die Bewertung suggeriert dadurch direkte Einflüsse von Kriterien, obwohl sie Folge und nicht Ursache sind. Beispiel Figur 7: „Market concerns“ und „Sustainability concerns“ sind in erheblichem Maße eine Folge von „regulation“ und daher nicht unabhängig!“

  • Es liegt keine Verifizierung der Reproduzierbarkeit der Studienergebnisse vor. Die Untersuchung steht für sich allein, wurde nicht durch unabhängige Studien bestätigt, und sie ist daher aus Sicht des ZVO nicht zur als als Maßnahmenbegründung geeignet. Das heißt: Schlussfolgerungen sind – zumindest vorerst – als Hypothesen und nicht als geprüfte und bestätigte Fakten zu betrachten.
  • Als repräsentativ ist die Studie nicht einzuordnen. Die Auswahl und die Anzahl der an der Studie Beteiligten lassen keine genügenden Rückschlüsse zu. - Die Pressemeldung macht dies an folgendem Beispiel (Figur 2) fest: Es gibt keine Betrachtung darüber, welcher Anteil an allen Unternehmen zur Erfassung gekommen war. So gibt es für Chromtrioxid 32 Antworten – im Anhang XV wird hingegen für die Oberflächenbeschichtung von 18.000 Anlagen ausgegangen. Danach sind allein schon hier in Deutschland 1.500 KMU's betroffen. Das heißt also, dass die Studie weniger als 1% der tatsächlich betroffenen Anlagen und Firmen umfasst!
  • Durch einige Aussagen ist die Richtigkeit der Studie zusätzlich fraglich geworden. Es werden Thesen/ Behauptungen aufgestellt, die durch die Untersuchung überhaupt nicht gedeckelt bzw. erfasst werden.

Folgendes Beispiel anhand der Figur 18 wird in der Pressemeldung des ZVO dargelegt:

Der Ersteller der Studie kommt zu dem Schluss, dass die Unternehmen in der Substitution eine Image-Verbesserung sehen bzw. eine solche durch diese erwarten. Jedoch kommt dieser Aspekt in der Studienauswertung überhaupt nicht vor!

Leider werden in der Studie willkürliche Wertungen vorgenommen. So wird vom ZVO in seiner Pressemeldung angezweifelt, warum eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl als „Nutzen“ eingestuft wird. Denn ein Personalzuwachs bei gleichbleibender Produktionskapazität stellt für die Firmen einen Nachteil dar (Personalkosten sind, stellen in der Oberflächentechnik den ausgeprägtesten Kostenfaktor dar!). Außerdem werden vorliegende Ergebnisse und Schlussfolgerungen bzgl. der zu erwartenden Kostenentwicklung, die auf den Seiten 43 und 44 der Studie auch angesprochen wird, nicht weiter berücksichtigt und bleiben trotz Erwähnung außen vor.

Die Genauigkeit der Studie ließe stark zu wünschen übrig. Eine prozentuale Darstellung (Beispiel Figur 3) sorgt für eine falsche Wahrnehmung, denn sie suggeriert eine Genauigkeit, die tatsächlich jedoch nicht vorhanden ist. Vier Händler hatten bzgl. sieben Substanzen bzw. Vorgehensweisen geantwortet – es ging aber insgesamt um neun Substanzen und zwölf Vorgehensweisen („uses“).

Demzufolge bleibt die Studie ungenau.

Die Zielsetzungen der Studie werden vom ZVO begrüßt, doch folgende Schlussfolgerungen werden in der Pressemitteilung thematisiert:

  1. Langjährige Erfahrungen mit den Substitutionslösungen bzgl. Sicherheit der Produkte und Akzeptanz des Marktes müssen in die Studien einfließen.
  2. Viele Anstrengungen innerhalb der Substitution sind und waren bereits gescheitert – auch diese negativen Erfahrungen sollten unbedingt erwähnt werden, um für ein transparentes, klares Bild zu sorgen.
  3. Risiken von Substitutionen dürfen nicht unter den Tisch fallen. Gerade in den heutigen Zeiten spielt der Umweltfaktor eine große, entscheidende Rolle! Die Risiken sollten sich also nicht allein auf die natürlich sehr wichtigen Emissionen beschränken. - Auch dieMöglichkeit des Recyclings, der Energiebedarf, entstehende Nebenprodukte sowie Wirkung auf das Abwasser sind elementar wichtige Kriterien, die unbedingt berücksichtigt werden müssen.
  4. Fördermittel zur Forschung im Lieferketten spezifischen Bereich und zur Entwicklung an sich müssten schneller und einfacher zur Verfügung gestellt werden können. Eine verbesserte Finanzierungssituation sollte wirklich nur für Forschung an den sog. Alternativen Technologien geschaffen werden.
  5. Gerade für kleine mittelständische Unternehmen, den KMU, sind Auswirkungen auf die Existenz zu erwarten. Deshalb müssen wirtschaftliche Folgen genau betrachtet, kalkuliert und ausgewertet werden. Marktanteile können und werden sich durch die regulativ forcierte Substitution weltweit und europäisch verschieben.
  6. Vor allem sind vorab wie oben bereits angesprochen, als grundlegendes Vorgehen die Untersuchungen auf eine wirklich repräsentative Zahl von Unternehmen auszudehnen, um überhaupt eine objektive Aussagekraft erhalten zu können!

Der ZVO beschließt seinen in der hier zitierten Pressemeldung thematisierten Brief an Herrn Hansen mit dem Angebot, bei der Verbesserung der Studie gerne unterstützend tätig zu werden.
Denn: Ein guter Ansatz sei definitiv vorhanden.

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